« Zurück zu den anderen Liedern
Ich wohne in einem alten Bauernhaus. Über dem großen Dielentor steht geschrieben, dass es 1850 gebaut wurde. Das Haus ist also viel, viel älter als ich. Und manchmal frage ich mich, was es wohl schon alles erlebt hat...
Achtzehnhundertfünfzig errichtet
sagt die Inschrift über dem Tor.
Generationen von Menschen standen davor,
haben das Tor durchschritten
und in diesem Haus gelebt,
haben nach Glück und nach Liebe,
nach Geld und nach Wohlstand gestrebt.
Refrain
Altes Haus, Du könntest erzählen,
altes Haus, Du hast viel geseh‘n.
Doch Du lächelst und schweigst.
Wie soll ich Dein Lächeln versteh’n?
Wäsche wurde gewaschen,
der Fußboden wurde gefegt.
Essen wurde gekocht und der Garten gepflegt.
Kinder wurden geboren,
haben geweint und gelacht.
Und ging ein Leben zu Ende
hat der Tod sein Werk vollbracht.
Refrain
Zuerst regierten noch Fürsten,
später hatte der Kaiser die Macht.
Danach wechselten die Regierungen über Nacht.
Die Mächtigen entschieden
über Frieden und Krieg.
Du sahst Recht und Unrecht,
Niederlage und Sieg.
Refrain
Es fuhren noch Pferdekutschen,
da bekamst Du elektrisches Licht.
Fließendes Wasser gab es damals noch nicht.
Staunend sahst Du ein Flugzeug,
das am Himmel schwebt.
Den Siegeszug des Computers
hast Du gerade erlebt.
Refrain
Du fällst niemals ein Urteil,
bewertest nicht gut oder schlecht.
Du nimmst es wie es ist, und so ist es Dir recht.
Ich wünsch‘ mir Deine Ruhe
und Deine Gelassenheit,
und hätte gerne auch etwas
von Deiner Schweigsamkeit.
Altes Haus, Du könntest erzählen,
altes Haus, Du hast viel geseh’n.
Doch Du lächelst und Du schweigst.
Ich kann Dein Lächeln versteh’n,
ich kann Dein Lächeln versteh’n!
November 2015