Kinder

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Meine Kindheit habe ich in einem Dorf in Schleswig-Holstein verbracht. Meine Eltern hatten sich auf dem Gelände einer ehemaligen Kirschplantage ein Haus gebaut. Und jeden Tag war ich zwischen den Feldern unterwegs...

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Wir waren damals noch Kinder.
Die Welt war riesengroß klein.
Wir wollten alles verstehen,
und endlich älter sein.
Der Tag hatte so viele Stunden.
Ein Jahr war die Ewigkeit.
Es gab so viel zu bestaunen,
und so verging die Zeit…

Wir tobten durch unseren Garten,
und aßen die Kirschen vom Baum.
Wir leckten an Brausepulver -
im Mund kribbelte der Schaum.
Wir bauten einen Schneemann,
der trug ein richtiges Kleid.
Wir weinten, als er taute -
und so verging die Zeit…

Wir lagen auf einer Wiese,
im hohen Gras gut versteckt.
Wir haben die Wolken bewundert,
die Tiere am Boden entdeckt.
Bei Nacht zählten wir alle Sterne
und kamen auch ziemlich weit –
doch dann hat der Schlaf uns gerufen,
und so verging die Zeit…

Der Weg durch die Felder zur Schule,
gesäumt von haushohen Knicks,
die Angst vor den älteren Schülern
und ihren gemeinen Tricks -
wir weinten, um bald wieder zu lachen.
War es Traum oder Wirklichkeit?
Das Leben war voller Gefühle,
und so verging die Zeit…

Wir lernten lesen und schreiben,
wir prägten uns Schulwissen ein.
Wir lernten, uns zu beherrschen,
wir wollten erwachsen sein.
Es kam, wie es kommen musste,
und irgendwann war es soweit:
Die Kindheit war vorüber,
und so verging die Zeit…

März 2011