Stille

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Im Sommer 2018 habe ich dieses Lied geschrieben. Und kaum war es fertig, wurde über die Medien die Nachricht verbreitet, dass die Weltgesundheitsorganisation in der allgegenwärtigen Lärmbelastung ein Problem sieht. Zufall?

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Text

Ein herrlicher Sommer! Du sitzt im Garten,
es ist warm und still.
In den Bäumen zwitschert ein Vogel.
Was der wohl sagen will?
Dann plötzlich Lärm – ein Rasenmäher
knattert Dir in’s Ohr.
Und Du verspürst die Sehnsucht nach Stille,
Stille wie zuvor.

Du schläfst im Hotel – im Zentrum gelegen,
ziemlich teuer und fein.
Es ist heiß und stickig. Du öffnest das Fenster.
Frischluft strömt herein.
Doch nun ertönt ein Rauschen und Kreischen,
ein Knattern und ein Geschrei.
Und Du verspürst die Sehnsucht nach Stille,
doch die Stille ist vorbei.

Du hast endlich Urlaub. Du fährst mit dem Auto.
Was kann schöner sein?
Die lästigen Staus, die willst Du vermeiden
und stellst den Verkehrsfunk ein.
Doch hinter dem Sprecher hörst Du blödes Gedudel,
Du fragst Dich, was das soll.
Und Du verspürst die Sehnsucht nach Stille,
Stille ist schon toll.

Du lebst auf dem Land, wohnst mitten im Grünen
und sitzt vor Deinem Haus.
Kein Lüftchen regt sich. Du bist in Gedanken,
ruhst Dich von der Arbeit aus.
Ein Traktor naht mit Riesengetöse!
Du hältst Dir die Ohren zu.
Und Du verspürst die Sehnsucht nach Stille,
nach Stille und nach Ruh‘.

Wir betreiben akustische Umweltverschmutzung,
darunter leiden Mensch und Natur.
Doch verspürst Du diese Sehnsucht nach Stille
dann bist Du auf der richtigen Spur.

Juli 2018